Wann sollten Sie einen Handchirurgen aufsuchen?
Falls Verletzungen des Hangelenkes und der Finger, die oft mit Schmerzen, Schwellungen und eingeschränkter Beweglichkeit einhergehen.
Falls Beschwerden, die als spätere Folgen der Veletzungen entstehen (Taubheitsgefühl, Schwellungen, Schmerzen, Bewegungseinschränkung).
Entzündungen, die die Sehnenscheide betreffen, können vielfältig sein. Überall, wo Sehnenscheiden existieren, können sie in unterschiedlicher Intensität und Qualität des Schmerzes auftreten. Ein typisches Merkmal ist der sog. „Springfinger”, wobei es zu einem ruckartigen Aufklappen beim Strecken des Fingers kommt. Häufig meldet sich ein Druckschmerz entlang des Sehnenverlaufs zwischen dem Handgelenk und dem Daumen und auch die Bewegung des Daumens bereitet Schmerzen (M.De Quervain).
Karpaltunnelsyndromen: Beim Karpaltunnelsyndrom wird auf den Nerven im engen Karpalkanal Druck ausgeübt – Die Erkrankung beginnt mit dem Taubheitsgefühl an den Fingern der Hand, die Hand wird ungeschickt, der Daumen kann den Fingern nicht mehr kraftvoll gegenüber gestellt werden. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu einem Schwund der Muskulatur kommen. Eine Behandlung im Anfangsstadium, eventuell eine Operation geht der Auslösung andauernder Schädigungen voran.
Ganglion (Überbein). Das ist eine gutartige, prallelastische, nicht druckempfindliche Geschwulstbildung infolge der Ausstülpung der Gelenkkapsel bzw. des Sehnenscheidengewebes. Es befindet sich meistens am Handgelenk, kann aber auch an den Fingergrundgliedern auftreten. Endgültig kann das Ganglion im Rahmen einer Operation entfernt werden.
Unter Dupuytren’sche Kontraktur versteht man knotige Verhärtungen im Bereich der Hohlhand. Sie tritt in der Regel im mittleren und späteren Lebensalter, bei Männern auf. Im Rahmen dieser Erkrankung entsteht die Beugekontraktur der Finger, die bald nicht mehr vollständig gestreckt werden können. Um bessere Ergebnisse zu erhalten, wird es zu einer Operation im Anfangsstadium geraten.
Die Sportverletzungen des Handgelenkes und der Hand betreffen in erster Linie die Gruppe der Bodybuilder, Tennisspieler, Kampfsportler, die extremer Überlastung ausgesetzt sind. In ihrem Fall treten Entzündungen, Ödem und Mikroverletzungen am Sehnenansatz im Knochen, an den anatomischen Grenzen der betroffenen Sehne und des Muskels und an den mit Sehnenscheide umgehüllten Strecken der Sehnen auf. Die Stabilität des Bandsystems und die anatomische Aufbau des Hangelenkes beeinflussen in großem Maße die Belastbarkeit des Hangelenkes.
Tennisellbogen-Golfellbogen
Mit der Untersuchung und Operation von schnellenden Fingern („Springfingern“), Ganglien und Karpaltunnelsyndromen, bzw. im Rahmen einer konservativen Injektionstherapie oder eines operativen Therapieversuchs von Sehnenscheidenentzündungen, Tennis- und Golfellbogen ist eine vollständige Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit möglich.
Schnellender Finger (digitus saltans)
Kann in allen Lebensaltern vorkommen. Es geht um die knotenartig verdickte Beugesehne, die bei gebeugtem Finger nicht ungehindert gleiten kann. Es kommt zu Blockierungen, die sich durch Kraftanstrengung mit einem Schnappen des Fingers ruckartig lösen. Umgangssprachlich auch „Springfinger” genannt, der die Ringbänder und die durch diese verlaufenden Beugesehnen betrifft.
Beschreibung der Erkrankung
Typisch ist die Schwierigkeit bei vollständigem Streckversuch des betroffenen Fingers. Der Patient fühlt ein Schnappen im Bereich der Hohlhand, das von einem aus der Hohlhand in die Richtung des Fingers ausstrahlenden, starken Schmerz begleitet ist. In manchen Fällen ist nur der Knoten greifbar, ohne das Gefühl des Schnappens und des Schmerzes.
Die Entstehung des Springfingers ist auf die andauernde Entzüdung im Bereich der Beugesehnen der Finger oder auf die Narbe der die Sehnen umhüllenden Ringbänder zurückzuführen. An der Sehne bilden sich knotenartige Auftreibungen. Während des schmerzhaften Prozesses der Beugung und Streckung des Fingers meldet sich auch das „Rucken” am Fingergrund, das der Sprung des Knotens über die kallösen Ringbänder verursacht. In fortgeschrittenen Fällen kommt es zu einem „Hängenbleiben”des Fingers in einer Beugestellung, wo sogar die Gegenhand zur Hilfe genommen werden muss, um ihn wiederstrecken zu können.
Verlauf der Erkrankung
Die Fingerbeugemuskeln befinden sich am Unterarm seitens der Handinnenfläche und zu den Fingern ziehen lange Senhen. Ab dem Handgelenk liegen die Sehnen in einer Schutzhülle (Sehnenscheide), welche sie vor den äusseren Schädigungen und von Überlastung entstammenden Verschleißen schützen. Der an der Sehne bisher aus unbekannten Gründen entstehende Knoten verhindert die freie Bewegung der Sehne in der Scheide, die Bewegung (meist Streckung) bleibt hängen und kann nur gegen einen stärkeren Widerstand mit einem schmerzhaften Schnappen überwunden werden.
Frauen sind häufiger betroffen, als Männer.
Seltener, aber es kommt auch die Schwierigkeit der Beugung des betroffenen Fingers vor. Die Erkrankung kann bei chronisch entzündlichen Erkrankungen wie z.B. Rheuma, Zuckerkrankheit entstehen, wobei mehrere Finger gleichzeitig betroffen sind. In fortgeschrittenen Phasen der Erkrankung wird sogar die vollständige Streckung des Fingers unmöglich.
Ein chirurgischer Eingriff mittels Ringbandspaltung kann die langfristige Befreiung von Beschwerden nach sich ziehen.
Behandlung
Das Ziel der Therapie ist es, das „Hängenbleiben” und das Schnappen zu beseitigen und die vollständige Beweglichkeit des betroffenen Fingers schmerzlos wiederherzustellen. Die Entzündung und Verdickung um die Sehnen herum muss behoben werden, damit die Sehnen in der Sehnenscheide gleiten können. Die Operation wird in örtlicher, allgemeiner oder regionaler (Oberarm) Betäubung durchgeführt. Je nach Person, in manchen Fällen können Empfindlichkeit, Schmerz, Schwellung auch nach der Operation bestehen. Gleich nach der Operation darf man anfangen, den Finger aktiv zu bewegen. Die Beseitigung des Schmerzen ermöglicht einem, die Hände im täglichen Leben funktionsmäßig zu benutzen. Bis zur Entfernung der Fäden soll man die Wunde vor Wasser schützen und das Durchnässen des Verbands vermeiden.